Buchvorstellung: “Speed Reading” von Tony Buzan

Bücher schneller lesen

In meinem Zimmer stapeln sich Bücher. Momentan sind die meisten davon Sachbücher zur Persönlichkeitsentwicklung, über Wissenschaft oder andere Themen, die mich interessieren. Die Herausforderung in den letzten Monaten bestand darin, diese Bücher zu lesen. Jedes Mal, wenn ich in mein Bücherregal schaute, schienen es mehr Bücher zu werden. Meine Bücher vermehrten sich wie die Karnickel und ich hatte keine Zeit mehr, sie zu füttern.

Tony Buzan

Vor einer Woche kam ich dann über eine Empfehlung zu einem Buch von Tony Buzan, der von vielen auch „Mr. Brain“ genannt wird. Er hat den Denksport und auch das Schnelllesen populär gemacht. Er hat die Memoriad (Welt-Gedächtnis-Meisterschaft) gegründet, die Mind Sports Olympiad mitgegründet und soll den weltweit höchsten „Kreativitäts-IQ“ besitzen. Sein Buch „Speed Reading“ nahm ich mir also vor.

Autsch!

Der erste Eindruck endete mit zwei enttäuschten Erwartungen meinerseits. Erstens erfuhr ich durch den ersten Test des Buches, dass ich ein eher unterdurchschnittlicher Leser bin. Zweitens wurde mir wieder einmal klar, dass ich etwas dafür tun muss, um besser zu werden. Das Buch ist meiner Meinung nach gut aufgebaut und nimmt den Leser mit auf eine Beschleunigungsreise. In mehreren kleinen Schritten wird zunächst die persönliche Lesegeschwindigkeit erfasst, um sie dann zu vergrößern.

Wir können alles schaffen

Während des Lesens fühlte ich mich zurück in meine Schulzeit versetzt. Auf dem PC meines Vaters installierte ich damals ein Schreibprogramm, mit dem ich lernen wollte, schneller zu tippen. Das Programm machte ständig laut „BIP!“, wenn ich den Finger auf eine andere Taste drückte, als die, die das Programm vorgab. Schließlich lernte ich schnell mit zehn Fingern zu schreiben, ohne dabei auf den Bildschirm schauen zu müssen. Diesen Erfolg rief ich immer wieder vor mein geistiges Auge, wenn mir eine Übung aus dem „Speed Reading“ Buch Schwierigkeiten bereitete.

Mehr Geschwindigkeit

Die erste Hürde, die ich nahm, war das erfassen mehrerer Wörter gleichzeitig. Vorher war ich ein Wort-für-Wort Leser, jetzt wurde ich zum Wortgruppenleser. Zwar steigerte sich meine Lesegeschwindigkeit von 236 Wörtern pro Minute (WpM) auf 334, jedoch sank mein Leseverständnis von anfänglich 67 % auf schlappe 29 %. Nach einiger Zeit und mehr Übung gelang es mir aber, mich bei 277 WpM und 80 % Leseverständnis einzupendeln.

Von Wörtern zu Seiten

Einen weiteren Sprung erforderte es dann vom Wortgruppenleser zum periphären Leser zu werden. Das Buch forderte von mir zwei Zeilen gleichzeitig zu lesen. Und tatsächlich, nach einigen Stunden Blut, Schweiß und Tränen landete ich bei 383 WpM und 60 % Leseverständnis. Weitere Techniken, die in dem Buch beschreiben sind, helfen dabei sich an die höhere Geschwindigkeit zu gewöhnen. Obwohl ich das Buch noch nicht durchgearbeitet habe, möchte ich es Ihnen, werte Leser, jetzt schon ans Herz legen. Zeit ist ein hohes gut und ich denke, dass sie hier gut investiert ist.

Mein Regal ist, seit letzter Woche, bereits um zwei gelesene Bücher reicher. Nun freue ich mich auf alle Bücher die noch dazu kommen werden.

Ich wünsche Ihnen eine lesereiche Woche und ein frohes neues Jahr,

Dr. Ben Hartwig

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